Mischka und die Wildgänse

Seit Tagen schnattert und kreischt es über und rund um unser Dorf.
Tausende von Wildgänsen haben sich auf den abgeernteten und frisch gedüngten Feldern niedergelassen. Mama sagt, es ist beängstigend wie in Hitchcocks  Film "Die Vögel"

Ich kenne den Klassiker der Horrorfilme nicht, also war ich völlig entspannt, als Mama mit mir die Wildgänse fotografieren ging. Wir liefen lange über Wiesen und Felder, um die Sonne im Rücken und die Gänse, sowie unser Dorf  vor uns zu haben.

Wir pirschten uns an die Riesenschar Wildgänse heran. Soweit mein Auge reichte, dicht an dicht nichts als Gänse.
Wie eine graue Armee saßen alle dizipliniert in Reih und Glied in Richtung Sonne gerichtet. Kein Schnattern. Kein Kreischen.   
Wie unsere Regionalpresse berichtete, sind das sibirische Wildgänse, die hier in unseren Breiten überwintern.
Klick zur Vergrößerung auf die Fotos!

Dann durfte ich von der Leine. Und Mama hatte richtig  gerechnet. Ich lief auf die Gänse zu. Erst mal ziemlich vorsichtig.  Da begannen sie sich zu regen. Die ersten flogen auf und  es wurde immer lauter. Wildes Gekreische kroch über das Feld. 

Sie flogen auf, drehten eine Runde und ließen sich  wieder auf dem Acker nieder.

Als sich alle flatternd und kreischend in den Himmel erhoben, war mir das nicht so geheuer. Aber ich merkte sehr schnell, dass sie (ähnlich wie Mischka - Anmerkung violett) nur einen großen Schnabel riskieren und mir nichts droht. Viele Male lief ich in alle Richtungen, um den Gänsen zu  zeigen, dass ich hier auf dem Feld der Boss bin.   Und Mama machte 400 Fotos von fliegenden Gänsen)

Das war ein schöner Jagdausflug. Ich bin gerannt wie schon lange nicht mehr. Kulinarisches Interesse habe ich an den Gänsen nicht. Im Gegensatz zu Mama. Die denkt sicher schon an den Weihnachtsbraten.

Morgen will Mama mit mir nochmal die Gänse suchen gehen. Sie wechseln ihre Plätze.

Für mich gibt es garantiert Spass und sie hat wieder viele, viele Fotos.